Funkelnde und glitzernde Kleinodien über dem Tal Australien

Bei Mauls liegt eine der wichtigsten Grenzen der Alpen: die periadriatische Naht, jene Linie eines Bruches in der Erdrinde um den Adriaraum, der durch verschiedene Tiefengesteine gekennzeichnet ist. Sie ist zugleich die Grenze zwischen den Ost- und Südalpen. Die Gegend von Trens und Stilfes, von der Gemeinde Freienfeld – aus Sterzinger Sicht das Unterland – beherbergt viele Gneise, Granite, Glimmerschiefer und Phylitte.

Sterzings Hausberg ist der beinahe 2200 Meter hohe Rosskopf, auf den eine Bahn führt. Er ist aus dunklen, bräunlichen Glimmerschiefern des Ötztaler Altkristallins aufgebaut. Betrachtet man die Erde im Almengrund und am Hang des Köpfls genauer, kann man hellere Kaliglimmer, Quarze, Feldspäte, grüne Hornblende-Minerale und rote Granate entdecken. Der Boden hier oben ist recht fruchtbar, lehmig und bietet in den drei Sommermonaten einen guten Weideplatz.

Weite Almen breiten sich zu Füßen des Rosskopfs aus: der Raminger Kühberg und schon weiter draußen, westwärts, die Ochsenalm, unter den Telfer Weißen gelegen. Die Rosskopfhänge sind weit hinauf besiedelt: Die höchsten Höfe vom Weiler Raminges liegen gar nicht mehr weit unterhalb der Rosskopfstrasse und der Bergstation der Seilbahn. Hier auf Raminges und in den östlichen Weilern Matzes und Flans über dem durch die Autobahn geteilten Tschöfs leben die einzelnen Familien hauptsächlich noch von der Landwirtschaft. Der alte Bauer vererbt seinen Hof zumeist an den ältesten Sohn, er wird also nicht unter den anderen Kindern aufgeteilt.

Im Obereisacktal, speziell in Raminges oder in den gegenüberliegenden Weilern Gospenheit, Rust oder Egg, gibt es viele Mittel- und Kleinhöfe. Der Bauer hat sich längst eine anderer Nebenbeschäftigung in der stadtnahen Fabrik, bei einer Baufirma oder als Holzfäller gesucht, während die Frau schon die meiste Feldarbeit verrichtet, vor allem dort, wo Maschinen eingesetzt werden können.

Autor: Noge Regglov
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